Die 6 Schritte der Problemlösung – Rollenspiel
Projektphase
Ziele
- Die Teilnehmer*innen in Richtung eines strukturierten Lösungsansatzes zwischenmenschlicher Konflikte orientieren
Situation / Einrichtung
- Gruppengröße: 5-20 Personen
- 2 Freiwillige (für das Rollenspiel)
Lernergebnisse
- gewaltfreie Alternativen zur Konfliktlösung
- Fähigkeiten zur Problemlösung
- gewaltfreie Kommunikationsfähigkeiten
Übungen
Vorbereitung
Von der Gruppe der Teilnehmenden sind zwei Freiwillige zu finden, die in einem Rollenspiel einen Konflikt darstellen (ein Streit über ein Buch, einen Film, einen Song; eine Meinungsverschiedenheit wegen eines Outfits; ein Konflikt zu einem aktuellen Thema…). Es ist wichtig, dass die zwei freiwilligen ›Schauspieler*innen‹ keine Lösung finden.
Durchführung
Nach dem Rollenspiel initiiert der*die Trainer*in den 6-Schritte-Prozess zur Problemlösung, indem er*sie einige Fragen stellt.
Bedürfnisse benennen
Frage 1: Was brauchst/möchtest du?
Diese Frage wird den beiden ›Schauspieler*innen‹ gestellt. Sie sollen antworten, ohne einander Vorwürfe zu machen/einander zu beschuldigen.
Das Problem definieren
Frage 2: Wie seht ihr das Problem?
Diese Frage wird der gesamten Gruppe gestellt. Sie kann helfen, eine Antwort zu formulieren, die auf den Bedürfnissen beider Konfliktparteien beruht, ohne jemanden zu beschuldigen.
Die beiden ›Schauspieler*innen‹ sollten mit der Definition des Problems übereinstimmen.
Brainstorming über mögliche Lösungen
Frage 3: Wem fällt ein möglicher Lösungsansatz ein?
Diese Frage wird der gesamten Gruppe gestellt; jede*r kann eine potentielle Lösung vorschlagen. Das Ziel dieses Schrittes ist, so viele Lösungsansätze wie möglich zu sammeln. Diese sollten mitgeschrieben werden.
Evaluierung der Lösungsansätze
Frage 4: Wärst du mit dieser Lösung zufrieden?
Diese Frage wird den beiden ›Schauspieler*innen‹ gestellt. Diese gehen die Liste der möglichen Lösungen durch und erklären, welche sie für akzeptabel halten und welche nicht.
Entscheidung für eine Lösung
Frage 5: Seid ihr beide mit dieser Lösung einverstanden? Ist das Problem gelöst?
Diese Frage wird den beiden ›Schauspieler*innen‹ gestellt. Sorgen Sie dafür, dass beide Parteien einverstanden sind und den jeweiligen Willen, eine Lösung zu finden, anerkennen.
Die Lösungen auf die Probe stellen
Die Gruppe hat 10 Minuten, um über die gewählte Lösung zu sprechen: Löst sie wirklich das Problem? Stimmt jede*r der Lösung zu?
Optional: Die Teilnehmenden in 4er-Gruppen aufteilen und diese in Rollenspielen die Lösung in verschiedenen Situationen durchspielen lassen.
Brainstorming
Die Übung mit einer Reflexion abschließen, über unsere gegenseitigen Reaktionen, wenn wir verschiedener Ansichten sind/zwischen uns Unterschiede erstarken und über die Relevanz und Bedeutung friedliche Lösungen zu finden, anstatt andere zu beschuldigen. Konzentriert euch auf die Bedeutung von Kooperation, friedlichem Konfliktmanagement und gewaltfreier Kommunikation.
QUELLE
Adaptierung von: Learning to Live Together – An Intercultural and Interfaith Programme for Ethics Education, Interfaith Council on Ethics Education for Children, Global Network of Religions for Children, Arigatou Foundation, UNICEF, UNESCO