Wo stehen wir?

Projektphase

Vorphase

Ziele

  • Diskussionen und Ideen zu bestimmten Themen und damit verbundenen Streitfragen anregen
  • Die Teilnehmer*innen in den diskutierten Themen stärken/ermächtigen
  • Das kritische Denken der Teilnehmer*innen anregen

Situation / Einrichtung

  • 5-10 Personen pro Gruppe
  • Mehr als ein Raum, abhängig von der Anzahl der Gruppen
  • Flipcharts (1 pro Gruppe)
  • 2 Schilder (»Ja« und »Nein«) an zwei gegenüberliegenden Seiten des Raumes angebracht
  • Zeit: 30-60 Min. (abhängig von der Zahl der Statements)

Lernergebnisse

  • Von den Streitfragen/Themen angeregte Teilnehmer*innen
  • Gestärktes kritisches Denken der Teilnehmer*innen
  • Sammlung verschiedener Argumente, Konfrontation mit verschiedenen Meinungen

Übungen

Vorbereitung

Die Trainer- bzw. Koordinator*innen bereiten eine bestimmte Anzahl von Statements vor (5-10), die mehrere Aspekte der Themen/Streitfragen berühren und über die die Teilnehmer*innen nachdenken sollen. Diese werden auf den Flipcharts notiert (1 pro Flipchart-Bogen).

Dann bereiten die Trainer*innen einen Raum pro Gruppe vor. In jedem Raum befindet sich ein vorbereiteter Flipchart und die Schilder an den gegenüberliegenden Wänden.

 

Schritt 1

Die Trainer*innen teilen die Teilnehmenden in kleine Gruppen (5-10 Personen pro Gruppe), weisen jeder Gruppe einen Raum zu und erklären die Übung.

 

Schritt 2

Trainer*innen präsentieren den einzelnen Gruppen ein Statement, woraufhin sich die Teilnehmer*innen für die »Ja«-Wand oder die »Nein«-Wand entscheiden, also zustimmen oder ablehnen müssen. Jede*r muss eine Wand wählen, niemand kann in der Mitte stehen bleiben.

 

Schritt 3

Wenn alle eine Position eingenommen haben, beginnen sie, zu erklären, warum sie dem Statement zustimmen oder es ablehnen. Jeder*m steht frei, die Raumseite während der Erklärung einer anderen Person zu wechseln, wenn sie sich von deren Argumente überzeugt fühlen.

Es geht zu diesem Zeitpunkt noch nicht darum, zu einem Konsens zu kommen, daher kann der*die Trainer*in entscheiden, wann die Diskussion zu einem Ende kommen und die Gruppe zum nächsten Statement übergehen soll.

 

Schritt 4

Alle Statements werden nach der gleichen Routine abgearbeitet.

Nachdem alle Statements diskutiert wurden, sollte sich der*die Trainer*in nach der Stimmung der Teilnehmenden erkundigen und bei Bedarf der Lösung von ungeklärten Problemen Raum geben.

 

Abschluss

Zum Schluss, da die Gruppen wahrscheinlich keinen Konsens erreicht haben werden, ist es empfehlenswert, wenn der*die Trainer*in ein paar Fragen stellt, z.B.:

  • Warum war es bei ein paar Statements so schwer zuzustimmen? Warum war es bei anderen leichter?
  • Reagieren Teilnehmer*innen stärker auf ein paar Streitfragen/Themen als auf andere? Warum?
  • Gibt es Streitfragen, mit denen ein paar Leute mehr Zeit verbringen, über die sie Ideen austauschen wollen?

 

Reflexion

Tips für die Formulierung der Statements:

  • Die Trainer*innen sollten im Team auf mögliche wichtige Streitfragen zu bestimmten Themen fokussieren und eine Liste mit Diskussionspunkten erstellen.
  • Danach sollten die Trainer*innen sich fragen, was die (zwei gegensätzlichen) Extremstandpunkte sind, die jemand einnehmen könnte.
  • Schließlich wird ein Statement pro Diskussionspunkt formuliert, das einen ziemlich extremen Standpunkt zur Sprache kommen lässt (nicht zu offensichtlich und nicht zu extrem; Wörter wie »vielleicht«, »eher« etc. sollten vermieden werden).

 

QUELLE

Adaptierung von:  Intercultural Learning T-Kit No.4, Council of Europe and European Commission, November 2000